In den letzten Jahren ist fast keine der zahlreichen Reportagen, Dokumentationen und Forschungen über die Entwicklung der rechten Szene ohne den Verweis auf die sogenannte “Neue Rechte” ausgekommen. Thinktanks wie das “Institut für Staatspolitik”, Zeitschriften wie “Compact”, “eigentümlich frei” und die “Sezession”, Bewegungen wie die “Identitären” und die Kampagne “Ein Prozent” haben längst ihr Nischendasein verlassen und Einfluss auf den politischen Diskurs erlangt. Der überraschende Wahlsieg von Donald Trump in den USA, in dessen Windschatten Medien Breitbartund die Alt-Right-Bewegung ihre Chance im Kampf um kulturelle Hegemonie wittern, verdeutlicht, wie massenkompatibel neurechte Diskursfragmente und Weltdeutungen momentan sind.
Wo jedoch eine den Gegenstand ernstnehmende Analyse angebracht wäre, dominieren oft falsche Analogien und Schematisierungen, die Widersprüche und Veränderungen innerhalb der Neuen Rechten und ihrer Ideologie ausblenden. Der Vortrag möchte daher einen Überblick über das neurechte Denken, seine Kernüberzeugungen und unterschiedliche Strömungen bieten. Einen Blick auf Nouvelle Droite in Frankreich und die Alt-Right in den USA soll dazu beitragen, aktuelle Konflikte und Entwicklungen einzuordnen.
Referent: Felix Schilk