Ein Arbeitsgespräch. Der Kollege erzählt auffallend polemisch über die Vorzüge der deutschen Genetik. Einige Kolleginnen lachen. In deinem Freundeskreis fällt es dir nicht schwer, bei abweichenden Meinungen zu widersprechen. Hier aber sagst du - nichts.
Für Augusto Boal, Entwickler des „Theater der Unterdrückten“, hat unsere Umwelt auffallend viel mit einer Theaterbühne gemein. Er war der Meinung, dass wir auch im richtigen Leben immer wieder Rollen annehmen, welche mit einem bestimmten Status oder Hierarchieverständnis verknüpft sind. Daraus resultieren nicht nur Diskriminierungen, sondern auch Sprachlosigkeit und Ohnmachtsgefühle.
Im Theater der Unterdrückten wird die eigene Rolle zum Drehbuch. Durch verschiedene Methoden spielen wir unsere Alltagsrollen nach, legen sie ab und schlüpfen in die des Gegenübers, lassen andere Menschen unsere Rolle übernehmen und können so praktisch über unsere Handlungsmöglichkeiten reflektieren, Wege aus der Ohnmacht finden und am Ende vielleicht mit einer neuen Rolle im Repertoire nach Hause gehen.
Der Workshop ist für alle Interessierten geöffnet.
Maximal 20 Teilnehmer*innen
Workshopleitung: Anna-Maria Grabowski und Lilli Braun