(Post)koloniale Machtstrukturen wirken bis heute vielseitig fort. Sie finden sich in wirtschaftlichen Ungleichheiten, aber auch in Stereotypen und Bildern vom vermeintlich „Fremden“ wieder. Und sie prägen den Umgang mit Geschichte: Kolonialgeschichte ist, wenn überhaupt, nur marginaler Teil der deutschen Erinnerungskultur, meist nicht mehr als eine kurze Fußnote. In der spezifischen historischen Selbstverortung Dresdens kommt sie so gut wie gar nicht vor. Dem möchten wir als Dresden Postkolonial entgegentreten.
Wir verstehen die Kolonialgeschichte nicht als abgeschlossene Periode, sondern sehen in postkolonialen Ansätzen eine Chance, nicht erzählte Geschichten zu erzählen, Widerstandsperspektiven aufzuzeigen und auf heutige globale Machtungleichgewichte aufmerksam zu machen. Wir wollen durch unsere Stadtführungen dazu anregen, Geschichte kritisch zu hinterfragen und auch eigenes Verhalten zu reflektieren, sowie Kritik an der spezifischen Dresdner Erinnerungskultur zu üben.
Ein Rundgang von Dresden Postkolonial