Ostdeutschland und insbesondere Sachsen stehen inzwischen vielerorts synonym für rassistische Übergriffe und Gewalt und zwar nicht erst seit Pegida und den zahlreichen Angriffen auf Menschen und Asylunterkünfte der letzten 2 Jahre. Bereits in den frühen 90er Jahren ist der strukturelle Rassismus nicht ausschließlich – aber in Besonderem Maße – im Osten der neuen BRD deutlich erkennbar geworden. Die Pogrome von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen waren nur die besonders sichtbaren Formen eines täglichen bisweilen tödlichen Terrors, der die Betroffenen in Angst, Schrecken und Lähmung versetzen sollte. Solidarität mit den Opfern rassistischer Gewalt ist daher nicht nur unwillkürliche, emotionale Anteilnahme, sondern zeitgleich programmatisches, politisches Handeln um der Logik des rechten Terrors zu begegnen und das Gefühl der Einsamkeit und Hilflosigkeit der Betroffenen zu durchbrechen.
In der Veranstaltung soll das Spannungsfeld von Erinnerungspolitik und solidarischer Praxis untersucht und diskutiert werden. Anhand konkreter Beispiele der rassistischen Morde an Jorge Gomondai und Marwa El-Sherbini in Dresden, sowie dem Mord an Oury Jalloh in einer Dessauer Polizeizelle wollen wir Euch mögliche Betätigungsfelder anti-rassistischen Engagements näher bringen.
Die Veranstaltung wird von und in der Kosmotique durchgeführt. Die Kosmotique ist ein politisches Ladenkollektiv in der Dresdner Neustadt, in dessen Räumen zahlreiche, politische, wie künstlerische Wortveranstaltungen, Filme, Plena und Ausstellungen stattfinden.